Präanalytik Allgemein

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Der Begriff Präanalytik umfasst die Gesamtheit der Prozesse bei der Auswahl und Anforderung der Analysen, der Vorbereitung des Patienten, der Gewinnung, Aufarbeitung, Lagerung und Sendung des labormedizinischen Untersuchungsmaterials vor Durchführung der eigentlichen Analysen.

Präanalytik liegt nicht allein in der Verantwortung des Labors, sondern auch in der des Patienten und des Arztes bzw. der Klinik. Patienten müssen z.B. Diätvorschriften einhalten, Medikamente absetzen oder die Hinweise bei der Sammlung von Proben einhalten. Arzt bzw. Klinik müssen die Patienten informieren, Proben sachgerecht entnehmen und kennzeichnen, Anforderungen auswählen und den Hinweisen des Labors zu Lagerung und Transport folgen.

Laboranalysen unterliegen vielen Einfluß - und Störgrößen, die zu berücksichtigen sind.

Zu den Einflußgrößen gehören Geschlecht, Lebensalter, Genetische Faktoren, Rasse, Körpergewicht, Ernährung, Circadiane Rhythmen, Saisonale Schwankungen, Diagnostische Massnahmen, Schwangerschaft, Körperlage, Stress und körperliche Arbeit, Rauchen, Kaffee-, Alkohol- und Drogenkonsum und Medikamenten-einnahmen. Nicht zuletzt die Dauer der Stauung bei der Blutentnahme beeinflußt Analysen zum Teil erheblich.

Störgrößen wirken außerhalb des Körpers auf die Proben und können methoden-unabhängig oder -abhängig sein. Sie treten im Gefolge von Fehlern bei der Probengewinnung oder durch Verunreinigungen auf oder basieren auf anormale Beschaffenheiten. Wichtige Störgrößen sind z. B. Hämolyse, Lipämie und Hyperbilirubinämie, aber auch Kontamination von Proben durch Zink (Talkum, Gummistopfen),Schwermetalle (Instrumente) oder Infusionslösungen.